Sommer 2018

31. August 2018

Liebe Präsidentinnen, Liebe Präsidenten
 
Der Vorstand des Distrikts CH/FL bestehend aus Regine Grohé, Beat Zurflüh, Christoph Socin, Sergio Romaneschi, Hans Roth und Bernhard Segesser hat beschlossen, die Clubs 2-3 mal im Jahr mit einem Newsletter über unsere Aktivitäten zu informieren. Fragebogen
Als Präsident a.i. lassen mich die Auswertung der Fragebogen und die bisherigen Clubbesuche zu folgendem Schluss kommen: Viele der Clubs können gut ohne Distrikt leben; sie sind gut organisiert, haben gute Zusammenkünfte mit interessanten ReferentInnen und sind in der Gesellschaft mehr oder weniger präsent. Das hat beim PC Bern gar zur Frage geführt, was der Vorstand mit dem Fragebogen eigentlich bezwecke. Die Frage ist typisch und zeigt mir zusammen mit anderen Feststellungen, dass sich einige unserer Clubs in einer splendide isolation ganz wohl fühlen, ein erspriessliches Eigenleben führen und sich somit wenig um die Belange des Distrikts und des PI kümmern müssen. Dennoch sind wir alle Teil der Serviceorganisation Panathlon International und es wäre mein Ziel als vorläufiger Distriktpräsident, unser sportspezifisches Netzwerk mindestens über die Clubebene hinaus auf Distriktebene zu erweitern. Das bedingt Informations- und KnowHow-Austausch unter den Clubs und zum Distrikt.
 
Von 32 Clubs haben 23 reagiert (Keine Antwort von Albis, Chablais, Genève, La Chaux-de-Fonds, Neuchâtel, Lausanne, Sopraceneri, Valais Sion, Zürcher Oberland). 2015 hatte der Distrikt 1559 Mitglieder, 2016 1557 und 2017 1544 (minus 13), d.h. auch unser Distrikt beginnt zu schrumpfen. Das Durchschnittsalter beträgt 67 Jahre, bei einigen Clubs deutlich darüber. Der Überalterung muss aktiv entgegengetreten werden; leider wurden mit wenigen Ausnahmen verhältnismässig wenig Junge aufgenommen. Unsere Vorstellung wäre, dass ein Club vorausschauend die führenden Akteure der regionalen oder nationalen Schaltstellen des Sports und der Bewegungsförderung in seinen Reihen aufnimmt; erst dann können wir als Netzwerk für den Sport agieren. Die Mitgliederbeiträge sind sehr unterschiedlich: 1 Club 150.-, 4 Clubs 450-550.-, 2 Clubs 600-700.-, 1 Club 900.- (teils mit/teils ohne Essen); meist Altersabstufung mit Reduktion nach Pensionsalter. Die Kategorie Junior wurde von Panathlon International wieder abgeschafft. Der Club beider Basel verlangt bei Neumitgliedern zunächst einen deutlich geringeren Mitgliederbeitrag und nimmt dafür auch unter 40 jährige auf.
 
Treffen: Alle Clubs treffen sich in der Regel monatlich, 1-2 Anlässe erfolgen mit befreundeten Clubs, 6 Clubs führen öffentliche Anlässe durch. 3 haben dafür auch externe Sponsoren. Seniorentreffen kennen nur 3 Clubs. Eine vermehrte Öffnung zum Publikum und zu benachbarten Clubs erscheint sinnvoll.
 
Homepage: Fast alle Clubs verfügen über eine eigene Homepage, bei der die Verknüpfung zur Homepage des Distrikts nicht überall funktioniert. Diese Distrikt-Homepage wird nicht als Verbesserung, teilweise als Rückschritt (zB Olten-Zofingen) empfunden. Der Vorstand strebt deshalb eine bessere Lösung der Distrikt-Homepage an.
 
Herbsttagung: 2 Clubs lehnen eine Herbsttagung ab. 15 Clubs bejahen die Durchführung einer zusätzlichen Tagung im Herbst. Die Vertiefung einer Thematik wird als sinnvoll erachtet, ebenso die Möglichkeit des ungezwungenen Treffens und Erfahrungsaustauschs mit Vertretern anderer Clubs. Der Distrikt wird dieses Jahr wie geplant die Tagung in Tenero am 19./20.10. durchführen und an der GV im Frühjahr erneut darüber abstimmen lassen. 
 
Zusammenarbeit Special Olymp ics/Teilnahme Fackellauf 2019/20 : 11 Clubs würden eine Zusammenarbeit des Distrikts mit der Organisation Special Olympics befürworten, 6 Clubs sind dagegen. In der Zwischenzeit hat der Distrikt Italia mit der italienischen Organisation eine Zusammenarbeit vereinbart. Weitere Diskussion anlässlich der Präsidentenkonferenz in Tenero.
 
Special Olympics hat zwischenzeitlich entschieden, den Fackellauf zu den Winter Games 2020 nur in der Romandie durchzuführen. Eine gesamtschweizerische Beteiligung fällt somit weg.
 
Clubbesuche
Mit Pierre Zappelli Präsident PI zu Gast beim PC Chur 3.5.18
 
Der Präsident von Panathlon International berichtete bei der Monatsversammlung des Panathlon Clubs Chur über die Aktivitäten und aktuellen Pläne, die unter anderem die Straffung des Sekretariats in Rappallo erreicht hat und die mit der Schaffung einer Aussenstelle in Brüssel
und in Lausanne sowie der Intensivierung der Kontakte zum IOC die Internationalisierung der Bewegung vorantreiben wird. Bernhard Segesser
wurde von Leo Jeker, dem derzeitigen Präsidenten des PC Chur als neuer Distriktpräsident vorgestellt (siehe www.chur.panathlon.ch).
 
Special Olympics Run in Winterthur am 5.5.2018
Marcel Gisler und Bruno Barth Marcel Gisler und Erwin Raimann vom PC Winterthur haben mit ihren Clubmitgliedern und mit einer tollen
Zusammenarbeit mit anderen Panathlon Clubs einen grossartigen Event mit Charity-Läufen für Special Olympics organisiert. Beim längsten 45
-Minuten-Lauf war mit Bruno Hürlimann sogar der PC-Zürich Präsident mit sehr beachtlichem Resultat unterwegs, bei den kürzeren waren neben den beiden Organisatoren und vielen anderen auch der Swiss-Olympic-Präsident Jürg Stahl und der Direktor von Special Olympics Bruno
Barth unterwegs und unter den Helfern war eine grosse Zahl von Panathletinnen und Panathleten vom PC Winterthur, PC Zürich, PC Zürcher Unterland und PC Thurgau auszumachen. Besonders erfreulich ist, dass der Aufruf von Marcel Gisler zur finanziellen Unterstützung des Anlasses bei den Clubs Winterthur, Zürich, Zürich Unterland, Thurgau, Schaffhausen, Oberwallis und Berner Oberland erhört wurde und Beiträge gespendet wurden.
 
ETICA–SPORT–FAIR PLAY: Valori senza frontiere Lugano 16.5.18
Auf Einladung des Präsidenten des PC Lugano Stefano Giulieri und zusammen mit den befreundeten Clubs PC Varese und PC Como sowie dem PC Sopraceneri sprach Prof. Ario Federici von der Universita di Urbino (I) vor einer eindrücklich grossen Zuhörerschaft über das Thema „Ethik–Sport
–Fair Play–Werte, die keine Grenzen kennen“. Engagiert und überzeugend legte er dar, dass Sport als erzieherisches Mittel für Ethik, Fair-Play und Gesundheit bereits in früher Jugend unter Einbezug der Rechte des Kindes auf Sport und Bewegung und der diesbezüglichen Pflichten der Eltern gegenüber dem Kind gemäss der neuen Charta von Panathlon International gelehrt und gelernt werden kann, so dass diese moralischen Werte zum lebenslangen roten Faden des Verhaltens gegenüber der Gesellschaft werden. Ehrlichkeit und Fairness und die innere Freiheit und Zufriedenheit,
die Sport und Bewegung zu bieten haben, sind Werte, die wiederum dem Beruf, der Familie und der Gesellschaft zugutekommen. Er verschwieg aber auch nicht, dass es zu allen Zeiten der Vergangenheit von der Antike bis zur Neuzeit viele Stolpersteine gibt, diese Werte zu missachten, weshalb er nachdrücklich die Notwendigkeit unterstrich, Ethik und Fair Play von klein auf zu schulen und vorzuleben. Besonders eindrücklich war das Video eines von ihm betreuten 103-jährigen Mannes, der an den Master Games in den Disziplinen Weitsprung und Dreisprung (!) bis vor kurzem teilnahm. Seine Aussage, dass Sport ihm das Leben bis heute lebenswert und ihn glücklich gemacht habe, waren von eindrücklicher  Glaubwürdigkeit.
 
Mit Théo Gmür zu Gast bei Francoise Zweifel und dem PC Lausanne 28.5.18
Auf Einladung der Präsidentin des PC Lausanne Françoise Zweifel durfte ich zusammen mit dem dreifachen Panalympics-Goldmedaillengewinner Theo Gmür, unserem Vorstandsmitglied Regine Grohe und meinem ehemaligen Commandant des Cours Alpin und Panathlon–Mitglied Rene Martin
das Olympische Museum, insbesondere auch Räume, die dem Publikum verschlossen sind, besuchen. Im Anschluss daran fand im Maison des Sports in Lausanne ein sehr informatives Rundtischgespräch mit Teilnehmern der Olympischen Spiele Pyöngyang, dem Eishockey-Schiedsrichter
Nicolas Fluri, dem früheren Olympiasieger und Fernsehkommentator Curling Patrick Lörtscher und Theo Gmür statt. Jeder hat die Spiele anders erlebt, aber waren sich alle einig, dass Olympische Spiele für Sportler wie Funktionäre ein unvergessliches Erlebnis waren und sie waren sich im Gegensatz zu einigen Zuhörern einig, dass die Olympischen Spiele in der Schweiz stattfinden sollten.
 
Kongress und Generalversammlung Panathlon International, Florenz 14.-17.6.18
Der wissenschaftliche Teil der Tagung behandelte entsprechend der verabschiedeten Charta für die Rechte des Kindes und die Pflichten der Eltern das Thema der Ethik und des Sinns von Sport im Kindesalter. Die Referentin aus Brasilien konnte die Wirksamkeit eines landesweit vor den Spielen in Rio durchgeführten Programms für 1 Stunde Bewegung in der Schule zeigen. Wir können uns glücklich schätzen, dass solche Programme in
der Schweiz seit Jahren Mindestanforderungen sind . Weitere ReferentInnen behandelten das Thema physische, psychische und sexuelle Gewalt von Trainern und Betreuern gegenüber Jugendlichen und forderten für Clubs und Verbände speziell geschulte Überwacher, eine Forderung, die vom belgischen Distrikt unter stützt wurde, der eine Motion zu einer neuen Charta einbrachte. Gesamthaft war die Qualität der Referate und Workshops etwas beeinträchtigt durch die Wahl der englischen Sprache, der nicht alle mächtig waren, was in den Workshops eher negativ auffiel.
 
Am Samstag folgte zunächst die ausserordentliche, später die ordentliche Generalversammlung. Der Präsident PI Pierre Zappelli überliess klugerweise das Tagespräsidium dem Past-Präsidenten Santini, der insbesondere das Traktandum Verlängerung der Amtszeit des Präsidenten souverän leitete. Eine Vertretung der abgegebenen Vollmachten konnte ich als Distriktpräsident nicht erfüllen, nur Clubdelegierte dürfen maximal 4 weitere Clubs vertreten. Dank dem Eingreifen von Stefano Giulieri konnten die Vollmachten auf Cotting, Denoth, Segesser und ihn verteilt werden. Bereits vor der Versammlung verteilte Arcioni vom PC Gruyere eine mehrsprachige Aufforderung, dem „überalterten Präsidenten“die Amtszeitsverlängerung zu verweigern, was er als erster Redner des Traktandums in relativ übler Weise wiederholte. Da ich mich prophylaktisch als zweiter Redner eingeschrieben hatte (zu jedem Traktandum wurde bereits vor Eröffnung der Sitzung eine Rednerliste erstellt), konnte ich die ca. 100
stimmberechtigten Clubvertreter davon überzeugen, dass dies nicht der Meinung des Distrikts Schweiz/Fürstentum Liechtensteins entspreche und konnte gleich auch einen Hinweis auf den Sinn eines Distrikts und der Mehrsprachigkeit des unseren deponieren. Nach einer Reihe weiterer Redner wurde die Statutenänderung zur Ermöglichung einer Wiederwahl des Präsidenten mit grossem Mehr angenommen. Die anschliessende ordentliche Versammlung zeigte auf, dass innerhalb der Distrikte Italiens erhebliche Spannungen bestehen. Umso mehr waren die Gespräche mit den Distrikten von Belgien, den Niederlanden und Frankreichs gewinnbringend und zeigten allen, dass die Aufwertung der Distrikte gerade im Hinblick auf geplante Erweiterung auf Clubs im deutschsprachigen und angelsächsischen Raum zu einer wichtigen Aufgabe von Panathlon International werden muss. Santini als Redaktor der Zeitschrift machte mir im direkten Gespräch Hoffnung, dass diese in naher Zukunft auch in gedruckter Form erscheinen wird.
 
Besuch Panathlon Club Zürich 27.6.18
Auf Einladung des Präsidenten Bruno Hürlimann besuchte ich die Clubveranstaltung des PC Zürich, wo Sepp Blatter aufgeräumt von seiner gerade abgeschlossenen Reise auf Einladung von Präsident Putin zu zwei Spielen der Fussball-WM erzählte, zu der er als Fan Zutritt hatte. Es tat gut, ihn nach den vielen meist ungerechtfertigten Angriffen auf seine Person und sein Werk endlich wieder in alter Frische und Herzlichkeit zu treffen. Im renommierten Club konnte ich mit einer Reihe ehemaliger SportlerInnen und Funktionären gute Gespräche führen, umso mehr als der  Fussballmatch gegen Costa Rica nicht zu sprachlosem Staunen verführte.
 
Besuch Panathlon Club Schaffhausen 5.7.18
Auf Einladung des Clubs Schaffhausen referierte der Schweizer Nationaltrainer Handball Michael Suter über das Projekt Swiss Handball Academy, die in der BBC-Arena ein Internat für junge Handballer ausrichtet, bei dem auch die berufliche Ausbildung gefördert wird. Die Aussichten der Nationalmannschaft sind nach dem grandiosen Spiel gegen Norwegen wieder etwas rosiger, aber mit Serbien und Kroatien haben die Schweizer und der Gruppenphase zur EM happige Gegner zugelost erhalten. Der Club Schaffhausen hat immer wieder hervorragende Referenten; die gute Mischung zwischen Alt und Jung und die aufgeräumte Stimmung im Club waren ein Erlebnis.
 
Herbsttagung vom 19./20. Oktober 2018 in Tenero
Ich würde mich sehr freuen über eine rege Teilnahme an der Herbsttagung vom 19./20. Oktober 2018 in Tenero, welche unter dem Motto „Die Jugend und der Sport“steht. Alle Panathleten und Panathletinnen sind herzlich willkommen! Die Teilnahme an der Tagung ist kostenlos, der Distrikt übernimmt sämtliche Kosten mit Ausnahme der Reisen und der Übernachtung. 
 
Witterswil, Ende August 2018
Bernhard Segesser