Nationales Jugendsportzentrum Tenero des BASPO

19./20. Oktober 2019

Freitag 19. Oktober 2018 
Präsident Bernhard Segesser begrüsst alle Anwesenden und insbesondere Oswald Inglin, früherer Cheftrainer bei Swiss Ski. Bernhard Segesser gibt das Wort Herrn Bixio Caprara, Direktor des Jugendzentrums Tenero der allen Teilnehmern das Zentrum anhand einer Präsentation vorstellt. Das Zentrum hat dieselben Spielregeln wie Magglingen und stellt qualifizierte Leiter zur Verfügung für zirka 37’000 Jugendliche pro Jahr. Im Allgemeinen bleiben die Jugendlichen eine Woche und haben die Gelegenheit alle Sportarten auszuprobieren je nach Bedürfnissen und Erwartungen.

Die Jugend und der Sport
Der Präsident stellt den ersten Referenten vor:

Sandro Penta, Verantwortlicher für Leistungssportbetreuung in Basel-Stadt
Thema: Von der Talenterfassung bis zur Betreuung im Spitzensport: Im 1. Schuljahr werden zirka 1400 Jugendliche getestet und ausgewertet. 60 pro Jahr werden als Talent Eye (freiwilliger Schulsport) aufgenommen und haben die Gelegenheit 24 verschiedene Sportarten auszuprobieren. Nach einem Jahr werden zusammen mit den Eltern Zielvereinbarungsgespräche geführt. Das Programm beinhaltet Berufsberatung- Mentaltraining – Er-nährungsberatung – Trainingsmöglichkeiten und sportärztliche Begleitung.

Lukas Weisskopf, Chefarzt Altius Swiss Sportmed Center Rheinfelden
Thema: Wie gesund ist Leistungssport in der Jugend? Leistungssport ist Wettkampf betreiben und auch gewinnen mit 17,5 Trainingsstunden pro Woche. 80% der Spitzensportler verletzen sich mindestens einmal in ihrer Sportkarriere, was relativ viel ist. Warum? Man muss Leistungen bringen (Druck von Familie und Verband), Muskelzunahme im Pubertätsalter und allgemeine Wachstumsentwicklung. Was kann man dagegen tun? Prävention durch optimales Training und Regeneration.

Roberto Schneider, International erfolgreicher Hürdenläufer aus dem Tessin.
Thema: Leistungsbereitschaft bei den Jugendlichen. Aus der Sicht des Trainers hat die Leistungsbereitschaft bei den Jugendlichen wesentlich abgenommen. Es fehlt an Willen, Arbeit und Freude. Soziologische Probleme (Zusammenleben und Angst), Organisatorische Probleme: (Schule und Privatleben unter einen Hut bringen – nicht mehr fähig sein zu planen) und Managementprobleme (Ziele setzen und anstreben).
Erfahrung mit Asylanten: sie haben andere Lebenserfahrungen, sind härter und haben mehr Wille und Kampfgeist und helfen so Schweizern, sich wieder in diesen Bereichen Wille zur Leistung zu „integrieren“.

PRÄSIDENTENKONFERENZ
Distriktpräsident, Bernhard Segesser (BS), eröffnet die Präsidentenkonferenz
Fragebogen – Auswertung
Die Clubs sind gut organisiert. Einige brauchen den Distrikt nicht und isolieren sich. Die Clubs sind überaltert. BS regt an, jüngere Mitglieder aufzunehmen. Auch wenn man sie nicht oft sieht, weil sie viele Aktivitäten haben, sollte dies keine Hemmschwelle sein. Sie bringen einen neuen Dynamismus und neue Ideen mit. Regionalisierung und Referentenbörse sollte angestrebt werden. Austausch bei Vorträgen und Sportanlässen.
Der Distrikt wird immer mehr vom Panathlon International wahrgenommen. Matthias Jaus vom PC Beider Basel wurde in die Statutenkommission aufgenommen. Der Distrikt schlägt Statutenänderungen vor, die an der nächsten Generalversammlung in Genf angenommen oder abgelehnt werden können. Die Präsidenten werden diesen Vorschlag im Laufe des nächsten Monats erhalten. Die Homepage des Distrikts ist nicht optimal und muss neugestaltet werden. Die Mitglieder der Clubs sind gebeten ihre Anregungen und Erwartungen dem Distrikt so schnell wie möglich mitzuteilen.
Am 1. November 10-12 Uhr findet im Hotel Arte in Olten ein Anlass über Ethik im Sport statt. Für Interessenten: www.sportpress.ch.
Generalversammlung in Genf: 22.-23. März 2019. Bitte das Datum vormerken.
Weitere Einzelheiten folgen.

Samstag, 20. Oktober 2018
Die Jugend und der Sport – Plausch oder Notwendigkeit

Präsident Bernhard Segesser begrüsst alle Neu-Anwesenden und die Vertreter des Panathlon International, insbesondere Pierre Zappelli, Präsident, sowie Stefano Giuliani, Ernst Denoth und Sergio Romaneschi.

Pierre Zappelli: Für den Panathlon ist Jugend und Sport das Wichtigste. Er weist auf die Charta der Pflichten der Eltern im Sport und Charta der Rechte des Kindes im Sport hin. Pierre Zappelli erwähnt den Literaturpreis, und würde sich freuen, wenn zahlreiche Clubs daran teilnehmen würden. Der Preis des Gewinners ist eine Teilnahme an den Olympischen Jugendspielen.

Susy Schär, langjährige Sportjournalistin, ist die Tagesmoderatorin und leitet das Rundtischgespräch.

Prof. Lukas Zahner, Prof. am Departement für Sport und Herausgeber des Medienpakets «Aktive Kindheit – gesund durchs Leben».
Thema: Bewegung und Sport in der Jugend – warum? «Return on investment»!

Die Bewegungsaktivität der Kinder ist verschieden. In den 70ger Jahren bewegten sich die Kinder zwischen 3-4 Stunden pro Tag. Heute 1 Stunde, dafür sind sie mehr mit dem Handy beschäftigt. Bewegung ist wichtig für die Konzentration und Gedächtnis sowie Psychische Entwicklung (Lebensfreude, Selbstvertrauen) und physische Entwicklung (Knochengesundheit).

Rose-Marie Repond, Wissenschaftliche Beraterin Sporthochschule Magglingen.
Thema : Education physique – qu’est-ce que c’est ?

Sporterziehung ist ein grundsätzliches Recht. Bewegung und Gesundheit sind Teil des Harmos-Programms mit dem Ziel eine sinnvolle Sporterziehung für Kinder und Jugendliche zu erreichen. 97 Länder haben ein Sporterziehungs-Programm, aber nur 47% haben die kompetenten Erzieher dazu. Die Politik sollte sich mehr einsetzen damit der Sportunterricht als Pflichtfach in der Schule mehr respektiert wird.

Peter Howald, Bis April 2018, Chef Sportamt Basel-Stadt
Thema: Städtische Infrastruktur für organisierten und unorganisierten Sport und Bewegung – Lässt sich Sport steuern?

Die Infrastrukturen für Sport hängen vom kantonalen Sportgesetz ab. Es besteht in den meisten Kantonen ein finanzieller Druck. Doch kann mit wenig Geld viel erreicht werden. Es braucht dazu ein Sportlerherz und Innovation. Peter Howald zeigt einige Beispiele auf. Es braucht viel Ausdauer für den Sportverantwortlichen, um in der Politik durchzukommen.

Rundtischgespräch geführt von Susy Schär
mit Dominique Gisin, Lukas Zahner, Claudio Sulser und Doris Braun

Dominique Gisin, seit 1.10.2018 CEO Schweizer Sporthilfe
Beide Eltern sind aus der Skiwelt. Sie selbst war mit 18 Monaten auf den Skiern, wurde wahrscheinlich von ihren Eltern beeinflusst aber nicht gezwungen. Der Wille zur Leistung muss vorhanden sein, ebenso die Freude an der ausgeübten Sportart.
Lukas Zahner Bewegung in der Schule ist wichtig. Jedes Kind ist verschieden und nicht alle Kinder erreichen ihr Ziel. Die Kinder müssen auch lernen, verlieren zu können.
Claudio Sulser, Als Fussballer mehrfacher Schweizermeister, lebte als Kind gegenüber einem Fussballstadion, wo er seine Freizeit verbrachte. Konnte Jus-Studium und Spitzensport als Fussballer nur durch Abgrenzung erreichen.
Doris Braun, Dr. med. Pädiatrie und Sportmedizinerin SGSM. Betreut die jungen Sportler. Diskutiert über ihren Gesundheitszustand, wenn möglich alleine oder zusammen mit den Eltern und gibt Richtlinien zur Prävention und Regenration.

Schlusswort von Susy Schär: Die Jugend soll Freude am Sport haben und sollten bei ihrem Bewegungsdrang nicht gestoppt werden. Man muss versuchen, die Politik mehr für den Sport zu gewinnen und wünscht, dass sie sich dafür mehr einsetzt.

Bernhard Segesser dankt allen Anwesenden für ihre Teilnahme, den Referenten für ihren wertvollen Beitrag, dankt den Organisatoren des Vorstands und wünscht allen eine gute Heimreise.

22. Oktober 2018 Die Sekretärin des Distrikts CH+FL, Régine Grohé

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